Author Archives: Steffen

Die Online-Akademie der DIGITALEN BEFREIUNG steht in den Startlöchern und erste Kurse sind auf Anfrage ab sofort verfügbar!

Folgende Kurse sind ab sofort auf Anfrage verfügbar:

2114: MODERNE SELBSTORGANISATION – KLAR, EINFACH, DIGITAL

GRUNDWISSEN QUANTENCOMPUTER

SHOPFLOOR-KOMPAKTKURS: INDUSTRIE 4.0 UND SMART FACTORY

INTENSIVKURS INDUSTRIE 4.0: DER WEG ZUR SMART FACTORY

VIDEOKURS – KI-SYSTEME BESSER VERSTEHEN

VIDEOS MIT POWERPOINT EINFACH ERSTELLEN

Alle Kurse gibt es in verschiedenen Varianten:

Standard: Multimediales, abwechslungsreiches E-Learning mit verschiedenen umsetzungsorientierten Praxisaufgaben und Angeboten für das Vertiefen und Verankern.

Premium: Standard plus zwei 1:1 Sessions für offene Fragen und das Besprechen von Ansätzen für das Umsetzen.

Elite: Premium plus 6h Umsetzungsbegleitung

Enterprise: Nutzungsüberlassung für Unternehmen

Beim Abschluss der Kurse erhalten alle Teilnehmenden ein Badge/Zertifikat, welches u.a. auch im LinkedIn-Profil angezeigt werden kann.

Die Akademie wird sich Stück für Stück weiterentwickeln. Dazu gehören nicht nur neue Inhalte und Kurse, sondern auch eine Landing-Page, ein Webshop, automatische Einschreibungen in Kurse und vieles mehr.

Bei Interesse bitte einfach Kontakt per Mail oder LinkedIn aufnehmen. Wer sich jetzt bereits für ein Angebot entscheidet, erhält natürlich einen Early-Bird-Spezialpreis!

Einige Videos von DIGITALE BEFREIUNG und RAW VELVET sind in verschiedenen Channels und Anwendungen verteilt. Das haben die jeweiligen Auftraggeber so entschieden und ein paar Videos wurden kürzlich umgezogen. Hier deshalb ein kurzer Überblick, wo was zu finden ist:

Videoreihe KI-Systeme besser verstehen im KI-Kompass unter Basiswissen KI und im Youtube-Channel (nur als Playlist oder via Kompass aufrufbar) vom Netzwerk Q 4.0

Videoreihe Predictive Maintenance im Youtube-Channel der it akademie Bayern

Videoreihe Daten, Datenqualität und -struktur im Vimeo-Channel der BWHW Forschung

Techtalk Smart Factory am Beispiel der Lernfabrik: Tracing und Losgröße 1 im Youtube-Channel der it akademie Bayern.

Ansonsten landen die Videos im Youtube-Channel von DIGITALE BEFREIUNG

Mensch und Maschine Hand in Hand: Es muss nicht immer KI sein

Wer wissen möchte was digitale Heinzelmännchen eigentlich sind und können schaut hier rein:

Das Netzwerk Q 4.0 hat einen KI-Kompass veröffentlicht und DIGITALE BEFREIUNG ist umfangreich dabei.

Der KI-Kompass soll Ausbildenden und Auszubildenden einen besseren Zugang zu KI-Themen in der Ausbildung anbieten. Hier finden sich verschiedene Lernangebote und -Nuggets für den direkten Einsatz in Ausbildung und Berufsalltag.

Im Bereich KI-Basiswissen sind auch viele Videos von DIGITALE BEFREIUNG zu finden. Die Inhalte sind sicher für viele Menschen interessant. Auch unabhängig vom Ausbildungskontext bieten Sie eine gute Grundlage für die intensivere Auseinandersetzung mit KI-Systemen und deren Nutzung im beruflichen Alltag.

Die DIGITALE BEFREIUNG hat jetzt einen eigenen Youtube-Channel.

Nachdem die Anzahl der erstellten Videos (selbstproduzierte und mit Agentur produzierte) weiter steigt, gibt es jetzt einen Youtube-Channel von DIGITALE BEFREIUNG:

Hier finden sich z. B. auch kurze Erklärungen für Fachbegriffe aus dem Bereich Smart Factory und der KI- und Daten-Revolution.

Die einzelnen Themen sind mit Hilfe von Playlists kategorisiert.

Am besten gleich mal reinschauen und abonnieren:

Hier ein Beispielvideo:

Eine gute Selbstorganisation hilft uns nicht nur, unseren Arbeitsalltag stressfreier zu gestalten und uns auf die wesentlichen Dinge zu fokussieren. Sie hilft uns auch Suchzeiten und andere Verschwendungen zu verringern. Das Wichtigste ist es vielleicht jedoch mit einem guten Gefühl alles im Griff zu haben, den Alltag zu bewältigen.  

Gut organisiert zu sein, ist heute auch gar nicht mehr schwer, denn es gibt viele hilfreiche und gut unterstützende Apps. Hierfür müssen wir unsere Selbstorganisation digital gestalten, sonst können uns die Apps nicht helfen.
Das geht anhand verschiedener einfacher Grundregeln und Prinzipien jedoch erstaunlich leicht.

Zusammengefasst kann man hier von 2114 sprechen.

Dabei steht 2114 für: 

  • 2 Ziele 
  • 1 Haltung
  • 1 Prinzip
  • 4 Buckets, Eimer oder Haufen

2 Ziele 

Die Ziele sind klar und nachvollziehbar: 

Immer alles im Griff und weniger Stress!  

Die Ziele können auch mit “Raus aus dem Kopf” und “Nicht so viel auf einmal beachten müssen” beschrieben werden. Wenn wir uns gut organisieren und weniger im Kopf behalten müssen, können wir freier und besser arbeiten. Zugleich können wir uns immer sicher sein, nichts Wichtiges zu übersehen oder zu vergessen – und das ist wirklich ein gutes Gefühl, eine echte Wohltat. 

1 Haltung 

Hierfür ist etwas Disziplin gefragt, die Grundidee ist jedoch schnell erklärt: 

Ich fasse alles nur ein Mal an (und bearbeite es direkt)!  

Für diese Haltung gibt es noch weitere Namen, mit denen in den üblichen Suchmaschinen weitere Details und Informationen leicht gefunden werden können. Das “Sofort-Prinzip” und das “OHIO-Prinzip”.  

Die Idee ist klar: Bevor ich etwas nur lese, betrachte oder auf einen späteren Zeitpunkt verschieben – und dann wieder von vorne anfangen muss, bearbeite ich alles gleich. Allerdings – und das ist wichtig – heißt bearbeiten hier nicht gleich erledigen. Das wäre unrealistisch und kaum machbar.

Gleich bearbeiten bedeutet beim Sofort-Prinzip eher  

  • sofort löschen
  • sofort priorisieren
  • sofort delegieren
  • sofort planen
  • sofort platzieren 

 So stellen wir sicher, dass alles sofort in den richtigen Kanal oder an den richtigen Platz kommt und aktivieren gleichzeitig verschiedene digitale Helferlein wie Erinnerungen usw. Wenn wir das tun, müssen wir zunächst auch nicht weiter darüber nachdenken, denn die Dinge werden von alleine (durch die Apps) wieder zu uns zurückkommen. So geht “Raus aus dem Kopf”. 

Hier fehlt aber noch was. Wir müssen innerhalb des Sofort-Prinzips gut priorisieren, denn sonst laufen wir Gefahr uns mit weniger wichtigen Dingen zu verzetteln oder die wirklich wichtigen Dinge, zu spät anzugehen. 

 

1 Prinzip 

Für das einfache aber trotzdem konsequente Priorisieren gibt es das Eisenhower-Prinzip. 

Hier gibt es nur 2 Dimensionen oder Kategorien: Dringend und Wichtig. Wenn wir unsere Aufgaben mit Hilfe dieser simplen Kategorien einsortieren und priorisieren, machen wir nichts falsch. Wir werden die wirklich wichtigen und dringenden Dinge immer mit einer höheren Priorität fokussieren als den ganzen Rest. Es ist schließlich auch kein Problem, wenn Aufgaben, die weder wichtig noch dringend sind, erstmal eine ganze Weile nicht bearbeitet werden.  

4 Buckets 

Jetzt geht es um das Einordnen der ganzen Informationen, die uns erreichen und mit denen wir arbeiten. Auch wenn wir es mit ganz vielen und unterschiedlichen Informationen zu tun haben, reichen grundsätzlich 4 verschiedene Ecken, Eimer oder Haufen meistens aus.

Aufgaben, Events und Termine, Inhalte (Dateien und andere digitale Objekte), Notizen

Es ist allerdings unsere Aufgabe, die Buckets auch konsequent zu befüllen und einzusetzen. Zudem müssen wir diese Eimer auch digital befüllen, damit und die verwendeten Apps dann auch mit ihren Assistenzfunktionen unterstützen.

Es spricht natürlich nichts dagegen, bestimmte Dinge handschriftlich oder auf Zetteln zu bearbeiten. Zettel können jedoch keine Erinnerungen oder Benachrichtigungen verschicken. Allerdings hat es sich bereits für viele bewährt, bestimmte Zettel einfach zu fotografieren und das Foto in den richtigen Einer, die richtige App zu packen.

Aufgaben 

Alle Aufgaben gehören in eine Aufgaben-App. Alle Aufgaben brauchen einen Fälligkeitstermin und/oder eine Erinnerung, damit wir in der Zwischenzeit nicht mehr darüber nachdenken müssen. Daher gilt: Alle Aufgaben, die noch keine sind – z. B. weil sie mich via Mail erreichen – werden in Aufgaben verwandelt. Alle Aufgaben, die ich selber definiere, werden direkt als Aufgabe übermittelt.

Termine und Events 

Alle Termine und Events gehören in eine Kalender-App. Dort gehört sonst nichts anderes hin! Aufgaben haben im Kalender nichts zu suchen!

Inhalte

Inhalte sind alle Dateien, Dokumente und andere digitale Objekte an und mit denen wir arbeiten. Hierfür brauchen wir natürlich Speicherplatz.

Alle Dokumente, Dateien und andere digitale Objekte (wie Intranetseiten, digitale Formulare usw.), die einem Thema, Team, Projekt oder Prozess zugeordnet werden können, gehören auch direkt genau da hin.

Zudem sind Cloud-Funktionalitäten mehr als hilfreich um alle Inhalte schnell zu finden, gemeinsam zu nutzen und mit anderen zu teilen. Ein klassisches Office-Dokument ist heute oft nicht die beste Lösung, sondern andere Inhalte sind meistens klar im Vorteil (Dies soll an dieser Stelle nur kurz genannt werden – es würde im Detail den Rahmensprengen).

Des Weiteren sind cloudbasiert gespeicherte Informationen immer aktuell und auch automatisch auf allen Geräten verfügbar.

Notizen 

Notizen sind eigentlich alles, was wir nicht löschen oder wegwerfen möchten, aber nicht einer laufenden Aktivität, einem aktuellen Projekt oder Thema zuordnen können.

Wenn wir also nicht genau wissen, wann oder wofür wir etwas brauchen, aber dennoch der Ansicht sind, dass wir es brauchen, haben wir es mit einer Notiz zu tun. Es gibt viele praktische Notizen-Apps mit ganz unterschiedlichen Möglichkeiten, Kategorien zu bilden, die Notizen zu durchsuchen, unterschiedliche Formate und Medien zu verarbeiten usw.

Alle diese Apps bieten auch Erinnerungsfunktionen an, dies ist jedoch kontraproduktiv. Wenn ich eine Erinnerung brauche, habe ich es in nahezu allen Fällen mit einer Aufgabe zu tun und nicht mit einer Notiz. Deshalb ist die Suchfunktion in einer Notizen-App immer wichtiger als die Erinnerungsfunktion.

Da es kaum Lösungen gibt, die für alle Buckets konsequent und gut einsetzbar sind, sollte für jeden Bucket eine eigene App gewählt und genutzt werden.

Es gilt also 4 Buckets = 4 Apps. 

2114 – 2 Ziele, 1 Haltung, 1 Prinzip. 4 Buckets 

Mit Hilfe dieser Grundregeln funktioniert eine moderne Selbstorganisation, die uns nicht nur dabei hilft, besser zu arbeiten, sondern sogar ebenfalls dafür sorgt, dass wir uns nach der Arbeit besser entspannen oder anderen Dingen widmen können.

Natürlich ist das Ganze nicht immer gleich zu hundert Prozent umsetzbar – doch jeder einzelne Schritt ist es wert!

Wer mehr darüber wissen möchte, Unterstützung bei der Umsetzung braucht oder Fragen hat kann mich gerne kontaktieren.

Veränderungen machen nur wirklich Sinn, wenn sie dauerhaft und nachhaltig einen besseren, veränderten Zustand erzeugen. Doch bei vielen Veränderungsinitiativen ist dies nicht der Fall. Manche Dinge werden groß angekündigt und verlaufen dann im Sande. Anderes wird zwar umgesetzt, aber nicht dauerhaft oder nachhaltig angewendet. Wieder anderes wird zwar umgesetzt, aber von wenigen genutzt. Alle diese Varianten lassen sich leider oft beobachten und sind in vielen Fällen eine klare Geldverschwendung.

Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass bei vielen der nicht erfolgreichen Veränderungen immer wieder die gleichen 4 Fehler gemacht werden, die sich eigentlich leicht vermeiden lassen.

Diese 4 Fehler werden hier beschrieben:

Der Phasenfehler

Kurt Lewin hat bereits 1947 festgestellt, dass Veränderungen in 3 Phasen verlaufen. In seinem 3-Phasen-Modell nennt er diese Phasen Unfreeze, Move und Reefreeze. Frei übersetzt bedeutet das so viel wie Planen/Vorbereiten, Umsetzen und Etablieren.

Der Phasen-Fehler besteht darin, einfach die dritte Phase – das Etablieren – zu vergessen, weil man glaubt mit der Umsetzung schon fertig zu sein und das Projekt damit beenden kann. Für diesen Fehler gibt es viele Beispiele.

Der Nicht-Vollständigkeitsfehler

John Kotter hat in seinem Buch Leading Change 1996 ein 8-Stufen-Modell vorgeschlagen. Ergreift hiermit ein wenig die Phasen von Lewin auf, erweitert das Vorgehen jedoch noch um weitere Stufen wie z. B. eine klare Vision oder einen klaren Zweck zu formulieren, verschiedene Beteiligte früh mit einzubinden usw. Zudem nennt er auch eine echte Befähigung, eine intensive Kommunikation und klare Handlungspläne als Erfolgsfaktoren für nachhaltige Veränderungen.

Der Nicht-Vollständigkeitsfehler besteht darin, hier einfach bestimmte Stufen wegzulassen oder nicht genau genug, nur halbherzig oder zu wenig intensiv zu bearbeiten. Hier ein oft gesehenes Beispiel dafür: Ein kurzes (Online-) Training oder jemandem etwas ein Mal zu erklären/zu zeigen ist noch lange keine Befähigung. Das ist besonders in Software-Projekten leider oft so. Da sollten wir uns dann auch nicht wundern, wenn nur wenige Mitarbeitende die neue Anwendung dann auch wirklich konsequent nutzen.

Der Planungsfehler

Elisabeth Kübler-Ross hat in ihrer Veränderungskurve festgestellt, dass echte Veränderungen immer in ähnlichen Wellen verlaufen. Alle diese Wellen sind mit unterschiedlich intensiven Widerständen oder Emotionen verbunden. Das interessante daran ist, dass diese Wellen recht stabil sind und deshalb niemanden überraschen sollten. Wir können in Veränderungsinitiativen damit recht genau vorhersagen, zu welchen Zeiten es „hoch her gehen“ wird. Das funktioniert tatsächlich sehr gut. Wir können also wissen, wann wir bereit sein sollten, für intensive Phasen, besondere Widerstände und starke Emotionen. Wenn wir das einplanen, können wir auch viel besser darauf reagieren z. B. mit Dialogbereitschaft, Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und intensiver Kommunikation. Das braucht natürlich auch Zeit. Genau hier manifestiert sich jetzt der Planungsfehler: Wir planen diese Zeit nicht ein, sondern im Gegenteil kürzen die verfügbare Zeit sogar: Da die Umsetzung (eigentlich eher die Planung) ja abgeschlossen ist, werden die meisten, die wirklich an den Projekten mitarbeiten, sofort aus den Projekten abgezogen und für andere Tätigkeiten eingeplant. So hat keiner mehr Zeit dafür, auf die intensiven Emotionen, Widerstände, Fragen usw. adäquat zu reagieren. Dumm gelaufen – falsch geplant, kaum was gewonnen.

Der Abgabe-Fehler

Der Abgabe-Fehler ist oft eine Folge der oben genannten Fehler. Wenn etwas vergessen wurde, zu wenig kommuniziert wurde o.ä. wird das Etablieren und die damit verbundenen Tätigkeiten einfach an die Führungskräfte (vor Ort) abgegeben. Das nützt leider oft auch nicht viel, denn die haben meist schon genug zu tun und werden den zusätzlichen Tätigkeiten nur selten Priorität einräumen. Abgeben funktioniert also auch nicht.

Das waren die 4 typischen Fehler im Change Management. Es ist erstaunlich wie viele nicht gelungene Veränderungen sich auf die leicht zu vermeidenden Fehler zurückführen lassen.

Deshalb mein Appell: Wenn ihr was macht, macht es besser und richtig! Wiederholt nicht die Fehler, die alle schon kennen!

Das Modell im Kurzüberblick

Das hier kurz beschriebene Modell bietet eine Orientierung, wie der Weg zur Smart Factory aussehen kann. Es eignet sich sowohl für die Standortbestimmung als auch für die Auswahl und Priorisierung der nächsten Schritte. Deshalb kann genauso eine Roadmap wie ein Reifegradmodell hieraus abgeleitet werden.

Die 4 Stufen sind:

  • Transparenz
  • Reaktionsfähigkeit
  • Automation
  • Verknüpfung

Die einzelnen Stufen bauen aufeinander auf. Es ist jedoch nicht notwendig, eine Stufe vollständig abzuschließen, bevor mit der nächsten Stufe angefangen werden kann. In einer realen Fabrik wird es immer unterschiedlich weit ausgebaute Bereiche und unterschiedliche Stände bezüglich der 4 Stufen geben. Daher sind auch die jeweils folgenden Aktivitäten nicht in allen Bereichen immer gleich.

Dennoch ist es wichtig, die Aktivitäten grundsätzlich auf Fabrikebene zu denken und zu betrachten und nicht nur einzelne Fertigungsbereiche oder Linien in den Fokus zu nehmen, weil nur so die vollen Vorteile einer Smart Factory erreicht werden können.

Stufe 1: Transparenz

Transparenz bedeutet, dass ich immer weiß was gerade in der Fabrik passiert.

Eine Transparente Fabrik ist eine Fabrik, in der ich immer genau weiß, was wann wo los ist – und zwar in Echtzeit!

Im Fokus der ersten Stufe steht die Vertikale Integration, also die digitale Vernetzung der Dinge in einer Fabrik. Nur wenn ich diese Dinge (insbesondere Maschinen, Aufträge und Materialströme) vernetze, können sie auch Daten über den jeweiligen Zustand, den Fortschritt oder die aktuelle Position liefern. Mit Hilfe dieser – vielleicht bisher (in Teilen) fehlenden Daten kann ich Transparenz herstellen und innerhalb eines Systems auch handlungsorientiert visualisieren.

In dieser Form kann Transparenz eine deutliche und umfänglich positive Wirkung entfalten. Alle gesammelten Daten nutzen schließlich nichts, wenn niemand damit arbeitet oder diese erst im nächsten Monatsreport wieder auftauchen.

Die erste Stufe auf dem Weg zur Smart Factory ist mit verschiedenen Technologien und Systemen verbunden, die nicht nur Kosten, sondern auch andere Aufwendungen verursachen. Die Vorteile überwiegen die Kosten letztlich aber deutlich.

Stufe 2: Reaktionsfähigkeit

Auf Stufe 2 geht es darum, die Reaktionsfähigkeit zu verbessern und mit Hilfe der Daten schneller und besser zu entscheiden. Wir müssen also beginnen, wirklich intensiv mit den gesammelten Daten zu arbeiten. Dabei werden wir feststellen, dass wir auch bisherige Abläufe überprüfen und anpassen müssen. Sonst laufen wir Gefahr, dass wir zwar die Daten haben und besser handeln könnten, aber uns die eigenen Prozesse und Standards dies nicht ermöglichen. Deshalb müssen auf Stufe 2 alle Routinen, Regeln und Standards geprüft werden und ggf. angepasst, erneuert oder gar vollständig ersetzt werden. Normalerweise werden wir bei dieser Prüfung allerdings auch feststellen, dass wir einige der bisherigen Regelungen einfach gar nicht mehr brauchen.

Stufe 2 braucht in erster Linie echte Veränderungsbereitschaft und ist auch deshalb nicht technologisch geprägt.

Stufe 3: Automation

Nachdem wir uns auf Stufe 1 die fehlenden Daten besorgt haben und auf Stufe 2 mit den Daten gearbeitet haben, können wir nun beginnen, die Daten für uns arbeiten zu lassen. Die Logik dahinter ist also folgende:

  • Daten sammeln
  • mit den Daten arbeiten
  • die Daten für sich arbeiten lassen

Manche der Routinen, die wir überprüft haben und weiterhin brauchen, können programmiert und automatisch ausgeführt werden. Auf Stufe 3 geht es darum, programmierfähige Routinen zu identifizieren, programmierfähig zu beschreiben und schlussendlich zu programmieren.

Die Technologien hierfür sind heute einfach und schnell nutzbar. Das ist nicht mehr so aufwendig und kompliziert wie noch vor wenigen Jahren.

Allerdings müssen wir bei der Auswahl der Routinen, die automatisch laufen sollen, genau aufpassen und nur die Routinen auswählen, die wirklich robust genug und dafür geeignet sind.

Stufe 4: Verknüpfung

Auf Stufe 4 geht es darum, die Vorteile der Smart Factory im ganzen Unternehmen zu nutzen. Es geht also um die gesamte Prozesskette z. B. von der Entwicklung bis zum Recycling. Neue Technologien werden an dieser nicht mehr gebraucht. Dennoch ist die Horizontale Integration (so wird die Verknüpfung entlang der ganzen Prozesskette auch genannt) eine umfangreiche Aufgabe, die eine intensive Kommunikation braucht und – konsequent gemacht – zu vielen Veränderungen führt. Allerdings sind die Vorteile und der Nutzen daraus unbestritten.

Welche Fähigkeiten gewinnen wir mit der Transparenten Fabrik?

In den meisten Smart Factory Modellen wird mehr Transparenz oder die Transparente Fabrik als grundlegender und früh platzierter Baustein auf dem Weg zur Smart Factory beschrieben.

Doch was hat es damit auf sich? Warum ist das so wichtig und was bedeutet Transparenz in diesem Sinne? Welchen Nutzen und welche Fähigkeiten gewinnen wir damit?

Was ist eine Transparente Fabrik?

Transparenz bedeutet, dass ich immer weiß was gerade in der Fabrik passiert.

Eine Transparente Fabrik ist also eine Fabrik, in der ich immer genau weiß, was wann wo los ist – und zwar in Echtzeit!

Was und wann?

Der wichtigste Aspekt ist hier der Fortschritt der Aufträge. Laufen die aktuellen Aufträge wie geplant oder treten Hürden, Verzögerungen oder andere Probleme auf. Hierzu gehört natürlich auch die Qualität der produzierten Halb- und Fertigwaren.

Vielerorts ist der Auftragsfortschritt bisher eine Art Black Box: Aufträge werden zwar angemeldet und rückgemeldet – was dazwischen passiert, bleibt jedoch oft unklar oder wird nur verzögert gemeldet .Dies führt zu verschiedenen Schwierigkeiten die im Fabrikalltag bewältigt werden müssen, z. B.:

  • Neu- und Umplanungen, wenn Verzögerungen auftreten.
  • Materialbewegungen zu falschen Zeitpunkten und damit einem deutlich erhöhten Bestand.
  • Nacharbeiten, die auch geplant werden müssen.

In einer transparenten Fabrik würde ich sofort wissen und sehen, wenn Veränderungen (zum geplanten Fortschritt der Aufträge) auftreten und könnte sowohl die Produktion als auch die Intralogistik schnell oder sofort anpassen. Das kann z. B. mit einer Überwachung des Auftragsfortschritts realisiert werden. Wir könnten hier genauso Stückzähler wie auch die Fortschritte der jeweiligen Programme hinzuziehen:

  • Haben wir nach der Hälfte der geplanten Zeit auch die Hälfte der Stücke produziert?
  • Hat das Programm nach der Hälfte der Zeit auch die „Halbzeit“ erreicht?

Damit wir wirklich schnell reagieren können,  müssen die aktuellen Geschehnisse allerdings nicht nur theoretisch bekannt sein, sondern auch allen relevanten Personen automatisch und in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden.
Nur in dieser Form kann Transparenz eine deutliche und umfänglich positive Wirkung entfalten. Alle gesammelten Daten nutzen schließlich nichts, wenn niemand damit arbeitet oder diese erst im nächsten Monatsreport wieder auftauchen.

Wo?

Ja, wo steht eigentlich das ganze Material für den Auftrag? Was wurde bereits verbraucht und wann ist eine Nachlieferung zur Linie notwendig? In einer Transparenten Fabrik stehen diese Informationen immer aktuell im System zur Verfügung und die Orte aller Materialien, Behälter etc. sind bekannt. So entfallen auch die üblichen Suchzeiten. Dass auch die Materialbewegungen zu einer Transparenz gehören, wird übrigens oft eher stiefmütterlich behandelt oder mit manuellen Buchungen (teilweise) gelöst. Meistens fokussieren produzierende Unternehmen die Vernetzung von Maschinen und lassen so auf Materialebene ein großes Potenzial ungenutzt (Stichworte Bestand und Suchzeiten).

Zum wo gehören allerdings genauso die Arbeitsplätze und Anlagen dazu. An welcher Stelle wird an welchem Auftrag gearbeitet?

Was bringt uns Transparenz? Welche Fähigkeiten gewinnen wir damit?

Die wichtigsten Fähigkeiten, die wir mit einer Transparenten Fabrik gewinnen:

Transparente Leistung

Wir können jederzeit die geplante Leistung mit der tatsächlich erbrachten Leistung vergleichen und viel schneller auf Abweichungen reagieren. So wissen wir auch jederzeit, ob wir gut unterwegs sind und wie geplant Geld verdienen. Zudem erhalten auch alle unsere Mitarbeitenden täglich einen genauen Eindruck, ob es ein guter oder schlechter Tag war. So können Sie auch in guter Stimmung nach Hause gehen, wenn Sie Ihren Beitrag wie geplant geleistet haben.

Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung stellen

Wenn wir wissen, was wann wo passiert, wissen wir auch, was dort gerade gebraucht wird. Das betrifft nicht nur das Material, sondern insbesondere auch Informationen. Dadurch, dass wir wissen, welche Aufträge gerade wo laufen, können wir z. B. auch immer genau die richtige Anleitung dafür anzeigen. Die Anleitungen können dann auch auf einfache Art und Weise interaktiv und multimedial sein. So könnte eine Anleitung zum Einrichten oder Rüsten Schritt-für-Schritt gestaltet und angezeigt werden. Genauso können auch Montageanleitungen interaktiv und präzise passend gestaltet werden (Stichwort Werkerführung/Guided Procedures). Gleichzeitig ist auf diese Weise auch immer sichergestellt, dass nur die jeweils aktuelle Version zur Verfügung steht. Außerdem können wir jeweils noch ergänzende aktuelle Informationen z. B. Hinweise zu aktuellen Qualitätsproblemen mit bereitstellen.

Ich kann nach mehr als 100 Audits in diesem Stil sicher Folgendes sagen:

Alle Auditoren stehen darauf und alle Audits sind viel einfacher, wenn immer automatisch die richtige Information in der richtigen Version zur Verfügung steht.

Und das sind nur wenige von vielen Vorteilen, die wir mit einer Transparenten Fabrik erreichen können. Zudem sammeln oder schaffen wir auf diesem Weg die notwendigen Daten für den sinnvollen Einsatz anderer Technologien wie Machine Learning und Process Mining.

Was ist eine Smart Factory?

Diese Frage klingt recht simpel; die Antwort ist dennoch nicht immer einfach.

Eine klare, allgemein genutzte Definition gibt es für den Begriff Smart Factory auch nach über 10 Jahren Industrie 4.0 immer noch nicht. Stattdessen gibt es viele verschiedene Definitionen, die jeweils unterschiedliche Aspekte in den Fokus rücken.

Zudem gibt es gleich eine ganze Reihe verwandter Begriffe wie Industrie 4.0, Digitale Fabrik, Digital vernetzte Fabrik, Autonome Fabrik usw. Auch diese Begriffe werden nicht immer gleich verwendet, unterschiedlich genutzt oder vermischt.

Deshalb gibt es auch immer wieder Missverständnisse, die das Vorankommen in Richtung Smart Factory oft eher behindern als unterstützen.

Was also ist eine Smart Factory?

Beginnen wir doch einfach mit der Frage, was smart eigentlich bedeutet.

Heute sind ja ganz viele Sachen smart: Wir finden z. B. Smart Watches, Smart Homes oder auch smarte Haushaltsgeräte.
Alle diese Dinge, die smart genannt werden, haben eins gemeinsam: Sie sind mit der IT-Welt (meist einer Cloud) verbunden und können mit dieser kommunizieren. Smart bedeutet also nichts anderes als digital vernetzt.

Das gleiche gilt für eine Fabrik. Sie entwickelt sich zu einer Smart Factory, wenn die Dinge in ihr – üblicherweise Maschinen und Anlagen, Produkte, Material und Menschen – mit der IT-Welt vernetzt sind und mit dieser kommunizieren können.

In einer Smart Factory geht es genau um diese Kommunikationsfähigkeit. In einer Smart Factory können Material, Maschine, Produkt und Mensch IT-gestützt miteinander kommunizieren und sich so viel besser und schneller abstimmen.

Smart bedeutet also keineswegs automatisiert oder autonom! Smart bedeutet digital vernetzt!

Eine Fabrik wird demnach umso smarter, umso mehr in ihr vorhandene Elemente mit der IT-Welt (oder der digitalen Welt) verbunden sind.

Das ist leider nicht ganz so einfach, wie es sich anhört.

In einer gewachsenen Fabrik sind viele Maschinen, Anlagen oder Materialbehälter eben nicht mit dem Netz verbunden und können deshalb im Netz auch nicht gefunden oder angesprochen werden. Auch können die nicht-verbundenen Elemente keine Auskunft im Netz über sich selbst geben – also z. B. den Zustand, die Aktivität oder Auslastung oder die Position übermitteln.

Bildlich können wir uns eine nicht-smarte Fabrik wie eine Insellandschaft vorstellen, bei der es keine Verbindungen zwischen den einzelnen Inseln gibt und eine Kommunikation oder ein Austausch deshalb nicht stattfinden kann. Fangen wir jetzt aber an, Fährverbindungen, Brücken und Tunnel zu bauen, wird dieser Austausch deutlich leichter.

Und genau diese Verbindungen schaffen wir auf dem Weg zur Smart Factory: Wir bauen Verbindungen, etablieren so eine direkte Kommunikationsfähigkeit und ermöglichen den (Daten-) Austausch. Je vollständiger und umfangreicher wir das tun desto smarter wird unsere Fabrik.

Eine Smart Factory ist also eine digital vernetzte Fabrik, in der die verschiedenen Bausteine und Elemente in der Produktion IT-gestützt miteinander kommunizieren können.

In der Abbildung ist die Kommunikationsfähigkeit mit dem Pfeil in der Mitte dargestellt. Mit diesen Verbindungen wird eine Fabrik smart.

Microsoft integriert mit dem Copiloten die KI direkt in die MS365-Umgebung. Was könnte das im Alltag bedeuten und welche möglichen Herausforderungen sollten betrachtet werden?

Hierzu gab es einen Impulsvortrag im Rahmen de Netzwerks Q 4.0 am 28.11.23.

Diesen gibt es jetzt hier in ähnlicher Fassung und in voller Länge.